Tigelle sind kleine, runde Focaccia-Brötchen, die wie Muffins aussehen und mit denen man leckere Sandwiches machen kann, die entweder süß oder herzhaft sein können und immer köstlich sind. Ursprünglich wurden sie in Holzöfen zwischen Terrakotta-„Tigelle“ gebacken und später mit einem Gerät namens Tigelliera auf dem Herd zubereitet. Heute bereiten die meisten Leute Tigelle direkt in einer Bratpfanne zu oder backen sie sogar. Diese köstlichen kleinen Leckereien aus Italien, genauer gesagt aus der Emilia-Romagna, werden manchmal auch Crescentine montanara genannt, sind einfach zuzubereiten und so lecker!
Beliebt bei jeder Feier
Wie auch immer Du Dich entscheidest, Tigelle zuzubereiten, diese vielseitigen kleinen Sandwiches werden bei Deiner Familie und Deinen Freunden sicher beliebt. Vor allem, weil Du sie für jeden Einzelnen individuell gestalten kannst, indem Du seine Lieblingsfüllungen hinzufügst. Wenn Du das nächste Mal in Modena, Bologna oder einer anderen Stadt in der Emilia Romagna bist, solltest Du unbedingt Tigelle von einem italienischen Straßenimbiss oder einem kleinen Restaurant probieren. Du wirst sicher einige neue kreative Ideen bekommen, wie Du sie am besten füllen kannst. Weitere Ideen findest Du auch in unserem Beitrag zur Küche der Emilia-Romagna.
Welche Zutaten benötigst Du für dieses Rezept?
- Mehl (500 Gramm) – in Italien wird „00“-Mehl verwendet, hier kannst Du aber auch Weizenmehl oder Brotmehl verwenden, wenn Du das bevorzugst.
- Trockene Bierhefe (1 Teelöffel oder 10 Gramm frische Bierhefe) – verwende unbedingt nur Hefe, die nicht abgelaufen ist, damit Deine Tigelle wie vorgesehen aufgehen.
- Milch (200 Millilieter) – Milch funktioniert hervorragend. Lass sie vor der Verwendung auf Raumtemperatur abkühlen.
- Wasser (100 Milliliter) – verwende lauwarmes Wasser, damit Deine Hefe sicher aktiviert wird und Dein Tigelle-Teig aufgeht.
- Schmalz (30 Gramm) – Schmalz oder Backfett ist die bevorzugte Zutat, aber wenn Du dieses Rezept vegetarisch zubereiten möchtest, kannst Du es durch 30 Gramm natives Olivenöl extra ersetzen. Du kannst es auch durch die gleiche Menge Butter ersetzen, aber dadurch ändert sich der Geschmack im Vergleich zum Originalrezept.
- Salz (1 TL) – nur eine Prise, ob Du sie süß oder herzhaft zubereitest, spielt keine Rolle.
Tigelle – leckere Focaccia-Brötchen aus der Emilia-Romagna
Zutaten
- 500 Gramm Mehl
- 1 Teelöffel trockene Bierhefe oder 10 Gramm frische Bierhefe
- 200 Gramm Milch
- 100 Gramm Wasser
- 30 Gramm Schweineschmalz oder Backfett
- 1 Teelöffel Salz
Anleitung
Den Tigelle-Teig zubereiten – Mehl und Trockenhefe in eine Schüssel geben und vermengen. Wenn Du frische Hefe verwendest, löse diese in einem Esslöffel Wasser auf und gib sie im nächsten Schritt hinzu.
Nun die gesamte Flüssigkeit (Milch und Wasser) dazugeben und mit einer Gabel verrühren.
Das weiche Schweineschmalz oder Backfett (bei Zimmertemperatur) und das Salz hinzufügen und mit einem Holzlöffel (oder mit den Händen, wenn Du das bevorzugst) verrühren, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht, der nicht klebrig ist. Bei Bedarf kannst Du noch etwas Mehl hinzufügen.
Lass die Kugel ruhen und aufgehen – Forme den Teig zu einer glatten Kugel.
Gib den Teig in eine saubere Schüssel und decke ihn mit Plastikfolie ab.
Stelle ihn an einen warmen Ort, beispielsweise in den Backofen und lass nur das Licht an, bis sich sein Volumen verdreifacht hat (ca. 3 bis 4 Stunden).
Forme runde Tigelles – Bestäube eine saubere, flache Arbeitsfläche, ein großes Schneidebrett oder einen Hackklotz mit Mehl. Lege den Teig auf die Arbeitsfläche. Rolle ihn mit einem Nudelholz (mit etwas Mehl bestäuben) aus, bis er 8 Millimeter dick ist. Wenn Du nicht genug Platz hast, um ihn vollständig auszurollen, kannst Du es in Abschnitten tun.
Verwende einen runden Ausstecher oder den Rand eines runden Trinkglases mit einem Durchmesser von 10 Zentimeter, um die runden Formen auszustechen und lege sie beiseite. Mache die Formen, bis Du den ganzen Teig verwendet hast.
Backen – Wenn Du eine Tigelliera hast, erhitze diese und bereite damit Deine Tigelle zu, wie in der Anleitung beschrieben, die Deinem Gerät beiliegt.
Wenn Du keine hast, verwende zwei große antihaftbeschichtete Pfannen. Erhitze eine Pfanne drei Minuten lang, bis sie heiß ist, und lege dann die kleinen Foccacias hinein, bedecke sie mit Backpapier und stelle eine weitere Pfanne darauf, die hineinpasst, und drücke die Tigelle leicht nach unten.
Eine Minute lang bei mittlerer Hitze braten, die Pfanne obendrauf entfernen, das Backpapier entfernen und die Tigelle umdrehen. Backpapier und Pfanne wieder darauflegen und eine weitere Minute braten. Du solltest den Vorgang noch zweimal wiederholen und die Tigelle insgesamt etwa 4 Minuten braten (2 Minuten auf jeder Seite).
Tigelle füllen und essen – Wenn alle Focaccie gebacken sind, kannst Du aus Deinen Tigelle einen herzhaften oder süßen Leckerbissen machen, indem Du sie mit herzhaften Füllungen wie Salami oder Prosciutto, Käse (Parmigiano-Reggiano, Grana Padano, Squacquerone, Gorgonzola usw.) oder einem Schokoladenaufstrich, Nutella oder sogar Marmelade oder Gelees füllst.
Servieren und genießen – einfach lecker!
Expertentipps
- Beginne mit kleinen Kugeln. Die ursprüngliche Methode zur Herstellung von Tigelle bestand nicht darin, den gesamten Teig auszurollen, sondern kleine Kugeln zu formen, die dann zwischen zwei Terrakotta-Platten gedrückt und im Holzofen gebacken wurden. Manche Leute behaupten, dass diese Methode die besten Tigelle oder Crescentine Montanara ergibt.
- Verwende zwei Pfannen . Ein guter Tipp für die Zubereitung perfekter Tigelle ohne Tigelliera ist, zwei Pfannen zu verwenden, eine unten und eine andere, die von oben nach unten gedrückt wird. Wenn Du sie mit leichtem Druck nach unten bäckst, erzielst Du bessere Ergebnisse (obwohl der Geschmack derselbe ist), als wenn Du sie einfach direkt auf einer Grillplatte ausbäckst.
Tigelle-Varianten
- Pikant – Die Focaccia-Brötchen können mit Deinem Lieblingsaufschnitt aus Italien wie Schinken oder anderen Wurstwaren gefüllt werden. Alternativ nimmst Du Käse, der in Scheiben geschnitten und in die Tigelle gegeben wird. Du kannst natürlich auch Aufstriche, Salat, Tomaten oder eigentlich alles hinzufügen, was Du normalerweise zu einem Sandwich hinzufügen würdest. Du kannst daraus eine komplette Mahlzeit machen!
- Süß – Wenn Du eine Naschkatze bist, kannst Du Deine Tigelle mit Nutella oder einem anderen Schokoladenaufstrich oder mit Marmelade oder Gelee zubereiten.
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FAQs
Ist Tigelle ein Streetfood der Emilia-Romagna?
Ja, Du findest Tigelle, eine typische Brotsorte für Sandwiches, in kleinen Läden und an Straßenimbissen. Sie sind schnell und einfach zuzubereitet,heiß serviert und schmecken mit Deinen Lieblingsfüllungen hervorragend.
Wie kann ich Tigelle aufbewahren und aufwärmen?
Sobald die Tigelle abgekühlt sind, kannst Du sie etwa 3 Tage lang in einer Plastiktüte oder Frischhaltefolie aufbewahren. Du kannst sie auch einfrieren und bei Raumtemperatur oder direkt in einer Bratpfanne oder einem Toaster auftauen.
Was ist Cunza-Füllung für Tigelle?
In vielen Rezepten aus Modena wird von einer speziellen Füllung für Tigelle gesprochen, die Cunza genannt und als eine Art Pesto beschrieben wird. Sie ist jedoch ganz anders ist als das, was wir normalerweise unter Pesto verstehen. Cunza wird aus 125 Gramm weichem Schweineschmalz, einem Zweig Rosmarin und einer halben Knoblauchzehe hergestellt. Schmalz, Rosmarin und Knoblauch sehr fein hacken und vermischen, bis eine Art Paste entsteht. Eine noch heiße Tigelle halbieren und mit der Cunza und eventuell ein wenig gehobeltem Parmigiano Reggiano füllen und sofort servieren.