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Zaleti-Kekse sind mehr als nur ein süßes Gebäck – sie sind goldene Erinnerungen an Venedigs verwinkelte Gassen, liebevolle Küchenmomente und den Duft von Maismehl und Rosinen in der Luft. In diesem Artikel entdeckst Du ihre Geschichte, spürst ihre Seele und bekommst Lust, sie selbst mit Herz und Händen zu backen. Lass Dich verzaubern von einem Keks, der Geschichten erzählt.

Der Duft von geröstetem Maismehl, süßen Rosinen und zarter Vanille – Zaleti-Kekse schmecken wie eine liebevolle Umarmung aus Venedig. Schon beim ersten Bissen entfaltet sich dieser warme, vertraute Geschmack, der Erinnerungen weckt: an Kindheitstage in einer italienischen Küche, an Spaziergänge durch verwinkelte Gassen und an das sanfte Licht, das über die Kanäle tanzt.

Zaleti sind mehr als nur Kekse. Sie sind kleine Stücke venezianischer Geschichte – rustikal, ehrlich, golden wie der Sonnenuntergang über der Lagune. Ihr Ursprung liegt tief in der norditalienischen Tradition, als einfaches, nahrhaftes Gebäck für den Alltag. Doch bis heute haben sie nichts von ihrer Magie verloren. Im Gegenteil: In einer Welt voller Hektik schenken sie einen Moment der Ruhe und Geborgenheit.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Was Zaleti-Kekse so besonders macht – und warum ihre Einfachheit so berührend ist
  • 🇮🇹 Wie ihre Geschichte tief mit der venezianischen Kultur verwoben ist
  • 👩‍🍳 Wie Du sie ganz leicht selbst backen kannst, Schritt für Schritt
  • 💡 Welche kreativen Varianten Du ausprobieren kannst – von Schokolade bis vegan
  • 🎙️ Welche Tipps Experten geben – und was echte italienische Bäcker raten
  • 📖 Und welche persönlichen Erinnerungen sich mit ihnen verbinden lassen

Mach es Dir gemütlich, schnapp Dir einen Espresso – und tauche ein in die süße Welt der Zaleti-Kekse. Vielleicht findest Du darin nicht nur ein Rezept, sondern auch ein Stück Seele. ❤️🍪

Herkunft & Geschichte der Zaleti-Kekse

Venedig – Eine Stadt der Düfte, Gewürze und Kulturen

Um die Geschichte der Zaleti-Kekse wirklich zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Vergangenheit der Stadt, aus der sie stammen: Venedig. Die „Serenissima“ war über Jahrhunderte nicht nur eine politische Macht, sondern auch eine der bedeutendsten kulinarischen Drehscheiben Europas.

Durch ihre strategische Lage am Mittelmeer wurde Venedig im Mittelalter zur wichtigsten Handelsstadt zwischen Orient und Okzident. Über ihre prachtvollen Häfen kamen nicht nur Stoffe, Edelmetalle und Gewürze aus aller Welt – sondern auch neue Zutaten, Geschmäcker und Zubereitungsarten.

Kümmel aus Nordafrika, Zimt aus Ceylon, Rosinen aus Griechenland, Mandeln aus Spanien – all das fand Eingang in die venezianische Küche, die sich durch ihre raffinierte Schlichtheit und exotischen Aromen auszeichnet. In dieser weltoffenen Atmosphäre entstanden viele traditionelle Rezepte, darunter auch: Zaleti.

Die Entstehung der Zaleti – Gelbgoldene Kekse aus dem 17. Jahrhundert

Die ersten schriftlichen Hinweise auf Zaleti (auch „Zaeti“ geschrieben) lassen sich auf das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Bezeichnung stammt vom venezianischen Dialektwort „zalet“, eine Abwandlung von „gialletti“, was wörtlich „die Gelben“ bedeutet.

Diese Namensgebung ist kein Zufall – die charakteristische goldgelbe Farbe der Kekse stammt vom Maismehl, das damals als günstige, nahrhafte Alternative zu Weizenmehl weit verbreitet war. In vielen Haushalten der Region Venetien wurde Maismehl (Polenta) zur Grundzutat. Es machte das Gebäck nicht nur sättigend, sondern verlieh ihm auch eine feine Textur und den typisch rustikalen Geschmack.

Zaleti waren damit ein Gebäck des Volkes, bodenständig, einfach und dennoch besonders. Die Rosinen sorgten für die süße Note, der oft hinzugefügte Grappa oder Rum für eine feine, aromatische Tiefe – Zutaten, die man in einer Handelsstadt wie Venedig immer griffbereit hatte.

Zwischen Alltag und Festlichkeit – Kekse mit zwei Gesichtern

Im venezianischen Alltag galten Zaleti als einfaches Frühstücksgebäck oder als süße Beilage zum Nachmittagscafé. Durch ihre lange Haltbarkeit waren sie auch ideal für Seefahrer und Händler, die tagelang unterwegs waren.

Gleichzeitig waren Zaleti auch Teil festlicher Anlässe, vor allem zur Karnevalszeit oder bei Familienfeiern. In ärmeren Haushalten galten sie als willkommener Luxus – ein Zeichen von Fürsorge und Wärme, wenn sie zum Beispiel zur Geburt eines Kindes oder als Mitbringsel gebacken wurden.

Über die Jahrhunderte hinweg behielten sie diese Doppelfunktion: schlicht und dennoch kostbar, alltäglich und gleichzeitig festlich.

Kulinarische Literatur: Pellegrino Artusi & die italienische Seele

Ein wichtiges historisches Zeugnis findet sich in einem der berühmtesten italienischen Kochbücher aller Zeiten: „La scienza in cucina e l’arte di mangiar bene“ von Pellegrino Artusi (1820–1911).

Zwar erwähnt Artusi die Zaleti nicht direkt im Titel, doch er beschreibt in mehreren Rezepten die Verwendung von Maismehl in süßem Gebäck – eine in Venetien verwurzelte Praxis, die zur Verbreitung solcher Rezepte im gesamten Norden Italiens beitrug.

Artusi schrieb sinngemäß:
„Die Kunst des guten Essens ist nicht in der Komplexität zu finden, sondern in der Harmonie von Einfachheit, Qualität und Gefühl.“

Ein Satz, der wohl wie gemacht ist für die Zaleti-Kekse – denn in ihrer Schlichtheit liegt ein Reichtum an Geschmack, Geschichte und Seele.

Jetzt pinnen, später wiederfinden

Zutaten für die Zaleti-Kekse

  • Rosinen – Für dieses Rezept werden Rosinen oder Korinthen benötigt. Weiche die Rosinen vor der Verwendung in warmem
  • Wasser oder Likör (z. B. Rum) ein, damit sie weich werden.
  • Maismehl – Verwende gemahlenes gelbes Maismehl. Maismehl funktioniert auch.
  • Mehl – Allzweckmehl.
  • Butter – ungesalzene Butter. Sie können für dieses Rezept Butter mit Zimmertemperatur oder gekühlte Butter verwenden.
  • Zucker – Für den Keksteig und zum Bestreuen wird Kristallzucker benötigt. Für die Oberseite können Sie Hagelzucker verwenden, falls vorhanden.
  • Eier – Verwende große Eier.
  • Vanille – Vanilleextrakt verleiht Zaleti einen tollen Geschmack. Sie werden auch häufig mit Zitronenschale aromatisiert.
  • Backpulver – Stelle sicher, dass Du Backpulver und kein Natron verwendest.

Schritt für Schritt venezianische Zaleti-Kekse backen

Zaleti-Kekse

Bewertungen 5.0/5
( 1 Stimmen )
Portionen: 48 Vorbereitungszeit: Kochzeit: Nährwerte: 80 Kalorien 3 Gramm Fett

Zutaten

  • ¾ Tasse Rosinen (in Wasser oder Rum eingeweicht)
  • 1 EL Allzweckmehl
  • 220 Gramm Allzweckmehl
  • 230 Gramm gelbes Maismehl
  • 2 TL Backpulver
  • ½ TL Salz
  • 90 Gramm ungesalzene Butter, weich
  • 75 Gramm Kristallzucker
  • 2 große Eier
  • 1 TL Vanille
  • 1 Eiweiß
  • 1 EL Zucker (zum Bestreuen)

Anleitung

Bevor Du beginnst, musst Du die Rosinen in Flüssigkeit einweichen. Ich empfehle Rum, Du kannst aber auch Wasser oder Orangensaft verwenden. Lass sie etwa 30 Minuten einweichen, damit sie aufquellen. Anschließend die Flüssigkeit abgießen, mit 1 Esslöffel Mehl vermengen und dann Beiseite stellen.

Zaleti Teig zubereiten

In einer mittelgroßen Schüssel das Allzweckmehl, das gelbe Maismehl, das Backpulver und das Salz verquirlen und beiseite stellen.

Nun schlägst Du in einer großen Schüssel Butter und Zucker mit einem Handmixer schaumig. Eier und Vanille hinzufügen und gut verrühren. Die trockenen Zutaten und Rosinen hinzufügen und mit einem Holzlöffel zu einem Teig verrühren.

Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Kneten, bis er glatt und glatt ist. Bei Bedarf mehr Mehl hinzufügen. Auf ein Stück Frischhaltefolie legen und zu einem Rechteck formen. Fest in die Folie einwickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank aufbewahren.

Teig ausrollen und zuschneiden

Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche zu einem 25 cm großen Quadrat mit einer Dicke von etwa 1,25 cm ausrollen. Mit einem Pizzaschneider oder einem scharfen Messer den Teig horizontal in 2,5 cm breite Streifen schneiden. Anschließend den Teig schräg kreuzweise einschneiden, um Rauten zu erhalten. Teigreste können zum Umformen und Backen weiterer Kekse verwendet werden.

Zaleti-Kekse auf das Backlblech auslegen

Lege die Kekse mit etwa 2,5 cm Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Bestreiche die Oberseite der Kekse mit Eiweiß und bestreue sie mit Zucker.

Im vorgeheizten Backofen ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis die Kekse an den Rändern goldbraun sind. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Hast Du dieses Rezept ausprobiert?
Wie findest Du das Rezept? Schreibe mir auf Pinterest @Mestolo.

Probiere andere Dessert-Rezepte der Italienischen Küche

Backtipps & Küchenhacks: So gelingen deine Zaleti-Kekse garantiert

Die Zutatenliste der Zaleti-Kekse mag schlicht wirken – doch gerade bei traditionellen Rezepten entscheidet oft das Wie über das Wow. Damit Deine Zaleti genauso goldgelb, knusprig und himmlisch weich werden wie im Herzen Venedigs, kommen hier die besten Tipps und Küchenhacks für ein perfektes Backerlebnis.

Die perfekte Konsistenz: außen goldknusprig, innen weich & duftig

Zaleti sollen beim Reinbeißen leicht knuspern, aber innen weich bleiben – fast wie ein zarter Keks mit Kuchenseele. Um genau diesen Balanceakt zu erreichen, achte auf folgende Punkte:

  • Butter nicht schmelzen, sondern weich schlagen: Geschlagene, zimmerwarme Butter bringt Luft in den Teig und sorgt für eine lockere Struktur.
  • Nicht zu viel Mehl verwenden: Der Teig darf weich, leicht klebrig sein – zu viel Mehl macht die Kekse trocken.
  • Nicht überbacken! Die Kekse sind fertig, wenn die Ränder goldbraun sind – der Kern darf noch weich wirken. Beim Abkühlen härten sie leicht nach.
  • Backpapier verwenden: So bleiben sie gleichmäßig gebräunt und lösen sich mühelos.

Tipp: Ein Backtest mit einem Probekeks kann helfen, Temperatur und Backzeit an deinen Ofen anzupassen.

Sultaninen vs. Korinthen: Welche Rosinen passen besser?

Die Wahl der Rosinen hat mehr Einfluss auf das Aroma, als man denkt. Für Zaleti eignen sich beide Sorten, aber mit kleinen Unterschieden:

  • Sultaninen sind größer, weicher und süßer. Sie machen den Biss saftig und geben eine feine Honignote.
  • Korinthen sind kleiner, aromatischer und etwas herber. Sie geben den Zaleti einen kräftigeren, fast weinähnlichen Charakter.

👉 Tipp: Rosinen vor dem Backen in Grappa, Amaretto oder Orangensaft einweichen, mindestens 30 Minuten. So bleiben sie saftig und geben zusätzliches Aroma an den Teig ab.

Teigruhe – der unterschätzte Schlüssel zum Geschmack

Viele überspringen diesen Schritt – doch das Ruhenlassen des Teigs lohnt sich. Lasse den fertigen Teig mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen, ideal sind sogar 60 – 90 Minuten.

Warum?

  • Das Maismehl nimmt Flüssigkeit besser auf und quillt sanft auf – das macht die Kekse mürber.
  • Die Aromen verbinden sich besser, besonders wenn Rosinen und Zesten im Teig sind.
  • Der Teig lässt sich gekühlt leichter formen.

👉 Bonus-Tipp: Wenn Du Zeit hast, forme den Teig bereits in kleine Riegel oder Häufchen, decke sie ab und stelle sie direkt in den Kühlschrank. So kannst Du sie später nur noch aufs Blech legen und backen.

Kein Grappa im Haus? Diese Alternativen funktionieren wunderbar

Traditionell werden die Rosinen für Zaleti in Grappa eingelegt – einem klaren Tresterbrand, der den Keksen eine herbe Tiefe verleiht. Du magst keinen Alkohol oder möchtest eine alkoholfreie Variante? Kein Problem! Hier ein paar wunderbare Alternativen:

  • Amaretto: Mandelig-süß, perfekt für eine festliche Note
  • Orangensaft oder Zitronensaft: Frisch, fruchtig und alkoholfrei
  • Rum oder Marsala: Für ein intensiveres Aroma – ideal zur Winterzeit
  • Vanille- oder Rosinenlikör: Für besonders süße Genießer

👉 Wichtig: Egal welche Flüssigkeit du nutzt – Rosinen immer abtropfen lassen, bevor sie in den Teig kommen, damit er nicht zu feucht wird.

Aufbewahrung & Haltbarkeit – so bleiben Zaleti lange köstlich

Zaleti sind nicht nur geschmacklich zeitlos, sondern auch praktisch im Alltag. Richtig gelagert, halten sie sich erstaunlich lange:

  • In einer luftdicht verschlossenen Blechdose bleiben sie bis zu 10 Tage frisch.
  • Lagere sie nicht im Kühlschrank, da sie dort schneller austrocknen.
  • Wenn Du möchtest, dass sie wieder weicher werden, lege ein Stück Apfelschale in die Dose – das bringt Feuchtigkeit zurück (aber nach 2 Tagen wieder entfernen!).
  • Für längere Aufbewahrung kannst Du sie auch einfrieren – bis zu 2 Monate. Zum Auftauen einfach bei Zimmertemperatur liegen lassen.

👉 Tipp: Die Kekse schmecken am besten ein bis zwei Tage nach dem Backen, wenn sich das Aroma richtig entfaltet hat.

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Was sagen italienische Bäcker?

Wer schon einmal durch die Gassen von Venedig, Padua oder Verona geschlendert ist, kennt diesen einen, unwiderstehlichen Duft, der aus kleinen Bäckereien strömt: warm, süß, buttrig – ein Versprechen von Zuhause in jedem Atemzug. Zaleti-Kekse gehören für viele italienische Bäcker*innen zur Seele ihrer Region. Und wer könnte besser erklären, was sie bedeuten, als Menschen, die sie seit Generationen mit den Händen und dem Herzen formen?

„Zaleti sind mehr als Kekse – sie sind Erinnerungen in Gold.“

So beschreibt sie Francesca Mion, venezianische Bäckerin in dritter Generation, deren kleine Panetteria im Stadtteil Cannaregio seit 1926 besteht. In einem Gespräch mit lokalen Foodjournalist*innen erklärt sie:

„Wenn ich Zaleti backe, denke ich an meine Nonna. Ich erinnere mich daran, wie sie mit mehlbestäubten Händen Rosinen in Grappa tränkte und dabei Geschichten von früher erzählte. Für mich sind Zaleti keine Kekse – sie sind Erinnerungen in Gold. Sie erzählen, wie wir lebten, liebten, arbeiteten. Und sie duften wie das Herz Venedigs.“

Francescas Worte berühren – nicht nur, weil sie so poetisch sind, sondern weil sie zeigen: Zaleti sind Teil der venezianischen Identität. Sie werden nicht gebacken, sie werden weitergegeben – wie ein altes Familienfoto, wie ein Lied, das man im Herzen trägt.

Eine Stadt – viele Gesichter: Regionale Unterschiede bei Zaleti

Was viele nicht wissen: Zaleti sind nicht überall gleich. Zwar verbindet sie ihre goldene Farbe und die Basis aus Maismehl, doch in Venetien gibt es viele regionale Varianten, jede mit eigener Handschrift:

  • In Padua sind die Zaleti oft kleiner und etwas süßer. Statt Grappa wird häufig Marsala verwendet, und in manchen Familien kommen Pinienkerne oder Zitronenschale dazu.
  • In Verona werden sie gerne etwas rustikaler gebacken – mit gröberem Maismehl, dafür mit mehr Rosinen und oft ohne Alkohol, damit sie auch für Kinder geeignet sind.
  • In Treviso wiederum mischt man der Masse oft gehackte Nüsse oder getrocknete Feigen bei – ein Erbe der ländlicheren Umgebung und der Bauernküche.

Jede Region, ja fast jede Familie, hat ihre eigene Zaleti-Tradition – und das macht sie so besonders. Sie sind wie Dialekte in der Sprache des Geschmacks: verschieden, aber verwandt.

Kulinarische Kultur mit Herz

Chiara Leone, italienische Food-Historikerin und Autorin des Buches „Dolci d’Italia – Die süßen Wurzeln unseres Landes“, bringt es auf den Punkt:

„Zaleti sind ein Zeugnis dafür, wie sehr sich Essen und Emotionen verweben. Sie sind klein, aber sie tragen Geschichte. Sie erzählen von harter Arbeit, einfachen Zutaten – und davon, dass man auch aus Wenigem etwas Wunderbares machen kann.“

Gerade heute – in einer Zeit, in der vieles schnell gehen muss – sind Zaleti ein stiller Protest für Achtsamkeit und Sinnlichkeit. Sie lehren uns: Gutes braucht Zeit. Und Liebe.

Kreative Varianten der Zaleti-Kekse – Tradition trifft Fantasie

So schlicht ihr Ursprung, so wandelbar ihr Wesen: Zaleti-Kekse laden regelrecht dazu ein, neu interpretiert zu werden. Denn während ihr klassischer Geschmack mit Maismehl, Rosinen und einem Hauch Grappa überzeugt, bietet das Rezept viel Raum für Kreativität.

Ob mit Schokolade, glutenfrei, vegan oder weihnachtlich gewürzt – Zaleti lassen sich anpassen, ohne ihre Seele zu verlieren. Hier findest Du fünf köstliche Ideen, wie Du den goldenen Klassiker neu entdecken kannst.

1. Zaleti mit dunkler Schokolade oder kandierter Orange

Diese Variante ist ein echter Verführer für alle, die es etwas intensiver mögen. Dunkle Schokolade bringt eine herbe Tiefe, die wunderbar mit dem süßen Maismehl harmoniert – ein Hauch von Espresso-Geschmack im Keksformat.

  • Tipp: Verwende Zartbitterschokolade mit mindestens 70 % Kakaoanteil und hacke sie grob – so entstehen zart schmelzende Schokoladeninseln im Teig.
  • Zusätzlich möglich: Fein gewürfelte kandierte Orangenschale gibt Fruchtigkeit und einen festlichen Touch – perfekt für kalte Tage.

Diese Variante schmeckt besonders gut leicht warm – die Schokolade noch weich, die Kanten knusprig. Ein Gedicht zum Nachmittagskaffee.

2. Glutenfreie Zaleti mit Reismehl oder Polenta

Maismehl allein macht Zaleti zwar schon weitgehend glutenarm, doch viele klassische Rezepte enthalten zusätzlich Weizenmehl. Wer vollständig auf Gluten verzichten möchte, kann dieses einfach ersetzen:

  • Reismehl verleiht eine zarte, fast schmelzende Textur.
  • Feine Polenta (nicht grobkörnig!) sorgt für mehr Biss und eine rustikale Note.

Tipp: Gib einen Teelöffel Flohsamenschalen oder gemahlenen Leinsamen zum Teig – sie verbessern die Bindung und machen das Ergebnis stabiler.

Das Resultat: goldgelbe, kernige Kekse mit dem vollen Geschmack traditioneller Zaleti – nur eben glutenfrei.

3. Vegane Zaleti – Genuss ohne Kompromisse

Zaleti lassen sich ganz einfach vegan backen, ohne dass sie an Geschmack oder Textur verlieren. Hier die besten Zutaten-Tipps für deine pflanzliche Variante:

  • Eier-Ersatz: 1 – 2 EL Apfelmus oder zerdrückte Banane pro Ei geben Bindung und natürliche Süße. Alternativ funktioniert auch Sojajoghurt gut.
  • Butter-Ersatz: Verwende vegane Margarine oder Kokosöl. Achte auf geschmacksneutrale Sorten, damit der feine Maismehlgeschmack erhalten bleibt.
  • Milch-Ersatz: Hafer-, Mandel- oder Sojamilch – je nach Vorliebe.

Diese Zaleti sind außen knusprig, innen saftig – und ideal für bewussten Genuss. Perfekt zum Teilen – mit gutem Gewissen.

4. Weihnachtliche Zaleti mit Zimt und gemahlenen Nüssen

Wenn der Dezember kommt und der Duft von Gewürzen in der Luft liegt, bekommen Zaleti eine festliche Bühne. Mit wenigen Zutaten wird aus dem venezianischen Klassiker ein weihnachtlicher Hochgenuss:

  • Gib 1 TL Zimt, eine Prise Nelkenpulver und etwas Vanille in den Teig.
  • Ersetze einen Teil des Mehls (z. B. 30 – 40 g) durch gemahlene Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse.
  • Wer es besonders edel mag, fügt fein gehackte Datteln oder getrocknete Cranberries hinzu.

Diese Variante passt perfekt zu Glühwein, Punsch oder einem Glas Rotwein – und bringt festlichen Zauber auf den Keksteller.

5. Mini-Zaleti als Dessert-Häppchen mit Mascarpone-Dip

Zaleti müssen nicht immer rustikal daherkommen – sie lassen sich auch wunderbar elegant anrichten. Forme kleinere, mundgerechte Zaleti (etwa walnussgroß) und serviere sie als raffiniertes Dessert:

Mascarpone-Dip:
250 g Mascarpone
1 TL Vanilleextrakt
1 EL Puderzucker
Etwas Zitronenabrieb
– alles cremig rühren und gekühlt servieren.

Die Mini-Zaleti zum Dippen servieren – ein echter Hingucker auf Buffets, Festen oder als krönender Abschluss eines italienischen Dinners. Auch mit Ricotta oder veganer Schlagcreme ein Genuss.

Ein Keks wie eine Erinnerung

Meine erste Begegnung mit Zaleti war in einem kleinen, unscheinbaren Café nahe der Rialto-Brücke. Es war ein verregneter Herbstnachmittag, Venedig roch nach nassem Stein, Espresso und alten Geschichten. Ich suchte nur kurz Zuflucht vor dem Regen – und fand stattdessen einen Moment, der sich für immer in mein Herz brannte.

Die ältere Dame hinter der Theke schob mir ohne große Worte eine Tasse Kaffee und zwei warme Zaleti über den Tresen. Der erste Biss: süß, weich, golden. Und plötzlich war da dieses Gefühl – als würde jemand sagen: „Du bist willkommen.“

Seitdem backe ich sie jedes Jahr im Herbst, wenn die Tage kürzer werden. Sie erinnern mich nicht nur an diese Reise, sondern auch daran, wie viel Trost in einfachen Dingen liegen kann.

Hast Du auch einen besonderen Moment mit italienischem Gebäck erlebt?
👉 Erzähl Deine Geschichte in den Kommentaren – ich freue mich darauf, sie zu lesen!

Zaleti weltweit: Wo Du sie heute noch findest

Zaleti-Kekse sind vielleicht ein einfaches Gebäck – doch wer sie einmal probiert hat, vergisst ihren Geschmack nicht mehr. Sie sind mehr als ein Rezept: Sie sind ein Stück venezianischer Seele, das man schmecken kann. Auch wenn Du gerade nicht durch die Gassen Venedigs schlenderst, gibt es viele Orte, an denen Du authentische Zaleti entdecken oder selbst backen kannst. Hier zeige ich Dir, wo Du fündig wirst – ob unterwegs, online oder im eigenen Viertel.

Cafés & Bäckereien in Venedig – wo Zaleti noch von Hand gemacht werden

Wenn Du das Glück hast, Venedig zu besuchen, gibt es einige Bäckereien, die Zaleti nach alter Tradition herstellen – mit Liebe, Zeit und echtem Handwerk. Hier drei Orte, an denen der Duft von Maismehl, Rosinen und Vanille noch in der Luft liegt:

  • Pasticceria Tonolo (Dorsoduro 3764, Nähe Campo Santa Margherita)
    Diese Bäckerei ist eine Institution. Seit Generationen wird hier klassisch gebacken, und die Zaleti sind herrlich mürbe, mit eingelegten Rosinen und leicht karamellisierter Kruste.
  • Pasticceria Rosa Salva (mehrere Filialen in Venedig, z. B. Campo SS. Giovanni e Paolo)
    Rosa Salva ist eine der ältesten Konditoreien der Stadt. Ihre Interpretation der Zaleti ist fein, elegant – fast schon ein Festtagsgebäck.
  • Dal Nono Colussi (Calle Lunga S. Barnaba, Dorsoduro)
    Klein, urig, authentisch. Die perfekte Adresse für traditionelles Gebäck aus der Region, darunter klassische Zaleti mit Grappa-Note.

👉 Tipp: Frag vor Ort ruhig nach dem Familienrezept – viele Bäcker erzählen gerne, was ihre Zaleti besonders macht. Und: Zaleti sind oft nicht in der Auslage, sondern frisch in der Küche – einfach fragen!

Online-Shops für venezianische Backwaren – Genuss per Post

Du musst nicht nach Italien reisen, um den Geschmack von Venedig zu erleben. Es gibt mittlerweile einige seriöse Online-Shops, die Zaleti oder ähnliche traditionelle Backwaren versenden – teilweise sogar direkt aus Venetien. Achte auf kleine Manufakturen und regionale Anbieter:

  • Eataly.it
    Bietet oft saisonal wechselnde italienische Gebäcke, darunter auch süße Spezialitäten aus Venetien. Achte auf die Rubrik „Prodotti tipici Veneti“.
  • Dolceterra.com
    Ein internationaler Anbieter mit Fokus auf italienische Feinkost. Gelegentlich findest Du hier sogar handgemachte Zaleti aus Familienbetrieben.
  • Viani.de
    Deutscher Anbieter mit großem Sortiment an italienischer Feinkost. Zwar selten mit fertigen Zaleti, aber oft mit Zutaten oder anderen venezianischen Leckereien.

👉 Tipp: Achte bei Online-Shops auf echte Handwerksbetriebe und geschützte Herkunftsbezeichnungen (IGP, DOP) – so bekommst du Qualität, die über das bloße Rezept hinausgeht.

Zum Schluss...

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, dieses Rezept zu lesen und Dich von der italienischen Küche inspirieren zu lassen! Wenn Dir das Gericht gefallen hat, teile es gerne auf Pinterest oder Instagram  – ich freue mich, Deine Kreationen zu sehen!

Hast Du Fragen zum Rezept oder möchtest Du Deine Erfahrungen mit mir teilen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar und bewerte meinen Artikel – ich bin gespannt auf Deine Meinung und stehe Dir gerne zur Verfügung.

Grazie mille fürs Lesen und buon appetito!

FAQ – Häufige Fragen rund um Zaleti-Kekse

1. Was sind Zaleti-Kekse eigentlich genau?

Zaleti (auch Zaeti) sind traditionelle venezianische Kekse aus Maismehl, Rosinen und Butter, oft mit Grappa aromatisiert. Sie sind goldgelb, außen leicht knusprig und innen weich – ein Stück norditalienische Backkunst mit rustikalem Charme.

2. Warum werden sie „Zaleti“ genannt?

Der Name stammt vom venezianischen Wort „zalet“, was sich vom italienischen „gialletti“ ableitet – das bedeutet „die Gelben“. Die Farbe kommt vom Maismehl, das für den typischen Geschmack und Look sorgt.

3. Kann ich die Rosinen auch weglassen oder ersetzen?

Ja! Rosinen sind klassisch, aber Du kannst sie auch durch getrocknete Cranberries, Feigen, Aprikosen oder sogar Schokostückchen ersetzen. Achte nur darauf, die Trockenfrüchte vorher einzuweichen – für den vollen Geschmack.

4. Was kann ich statt Grappa verwenden?

Statt Grappa funktionieren Amaretto, Rum, Marsala oder Orangensaft wunderbar. Für eine alkoholfreie Variante nimm Apfel- oder Zitronensaft – so bleiben die Rosinen schön saftig und aromatisch.

5. Wie lange halten sich Zaleti-Kekse?

In einer luftdichten Dose bleiben Zaleti etwa 7 – 10 Tage frisch. Am besten schmecken sie ein bis zwei Tage nach dem Backen, wenn sich alle Aromen gut verbunden haben.

6. Sind Zaleti glutenfrei?

Traditionell enthalten sie zwar Weizenmehl, doch Du kannst sie leicht glutenfrei abwandeln – mit Reismehl, feiner Polenta oder glutenfreiem Mehlmix. Wichtig ist, die Teigbindung im Auge zu behalten.

7. Kann ich Zaleti auch vegan backen?

Ja! Ersetze Butter durch vegane Margarine und Eier durch Apfelmus oder Sojajoghurt. Die Kekse werden ebenso zart und aromatisch – nur ganz ohne tierische Zutaten.

8. Wo kann ich fertige Zaleti kaufen?

In traditionellen Bäckereien in Venedig (z. B. Tonolo oder Rosa Salva) oder gelegentlich in Online-Shops wie Eataly oder Dolceterra findest du handgemachte Zaleti. Alternativ lohnt es sich, sie einfach selbst zu backen – der Duft allein ist es wert.

9. Gibt es regionale Unterschiede bei den Zaleti?

Ja! In Padua sind sie süßer, in Verona rustikaler, in Treviso mit Nüssen oder Feigen verfeinert. Jede Region – und jede Familie – hat ihre eigene Variante.

10. Wie serviere ich Zaleti am besten?

Klassisch zu Espresso, Cappuccino oder einem Glas Süßwein wie Vin Santo. Sie schmecken aber auch als Dessert mit Mascarponecreme – oder einfach pur, am liebsten noch leicht warm.

Orangen Tiramisu

Das vielleicht bekannteste Dessert aus Bella Italia, genauer aus Venetien – ein Traum aus verschiedenen Schichten – sahnig, zart und schmelzend.

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